Youngtimer & Restaurations Blog

  • Tank Reparaturen

    Tanks von alten japanischen Motorrädern sind fast immer absolute Mangelware - ebenso wie Auspuffanlagen. Beides Teile, die bei Stürzen und Umfallern Blessuren davontragen und zumeist die Teile, die als erstes nicht mehr lieferbar sind.

    Bei Tanks noch schlimmer - wegen qualitativ nicht sehr hochwertiger Oberflächenvergütung bei der Fertigung rosten die mit den Jahren schlichtweg durch. Das ist auch bei Tanks der Fall, die äußerlich noch Tacko aussehen. Der schönste Lack nützt nichts wenn es darunter gammelt und modert. Bei einigen Modellen wie z.B. der recht jungen Zephyr Baureihe oder den frühen GPZ UT Modellen rosteten die Tanks zum Teil schon "im Prospekt". Lieferbar sind die natürlich alle nicht mehr. Und der Kauf eines gebrauchten Ersatztanks ist nur selten eine Lösung, da man damit genau die gleichen Probleme hat. Ganz abgesehen von den zum Teil unverschämten Preisen, die dafür aufgerufen werden.

    Deshalb bringe ich die Tanks - egal wie gut sie aussehen, nahezu immer zu einem Fachbetrieb, wo sie entrostet, versiegelt und abgedrückt werden um sicherzustellen, das es keine undichten Stellen gibt und wenn, diese dann zum Vorschein kommen und behandelt werden. Auch extrem marode Tanks sind da keine hoffnungslosen Fälle und nach der Bearbeitung wieder besser wie neu. Auch wieder einer der Gründe warum meine Maschinen preislich über denen in den Anzeigenbörsen liegen. Gerade die Dinge, die man äußerlich nicht sieht, können im Fahrbetrieb für grossen Ärger und Folgeschäden sorgen.

    Dies ist ein Tank von einer Schlacht ZL900 und natürlich ist dieser auch längst nicht mehr lieferbar. Die verzweifelten Bastelversuche eines Vorbesitzers sind hier deutlich zu erkennen. Es sieht nicht nur mies aus - es nützt auch nichts da hier die Ursachen nicht beseitigt wurden. Der Tank gammelt innen munter weiter und setzt die Vergaser immer wieder zu bis zu einem Tag, wo er dann auch das Benzin ins Freie lässt - natürlich nicht durch den Benzinhahn:

     

    Der gleiche Tank nach der Reparatur. Die Flickmasse wurde entfernt, die Schadstellen ausgeschliffen und gelötet, abgedrückt mit 0,3 bar um die Dichtheit festzustellen und an den Lötstellen versiegelt. Zudem wurde dieser noch innen entrostet und mit Kunstharz versiegelt. Die äußerlichen Gammelstellen und der "nicht ganz" originale Farbton sind jetzt ein Fall für den Lackierer und kein großes Problem mehr:

     

    Dann noch eine professionelle Lackierung und der Tank ist wieder wie neu und hält länger wie ein Serientank je gehalten hätte. Jetzt lohnt sich auch eine Überholung des Benzinhahnes und dann ist sprit versorgungstechnisch Ruhe für viele Jahre. So ist aus Schrott wieder ein hochwertiges Ersatzteil entstanden. So eine Reparatur kostet natürlich Geld und die anschliessende Lackierung ebenso - ist aber unter dem Strich billiger wie dauernd schlechte Gebrauchttanks zu kaufen und das Grundproblem damit immer zu verschieben.

    Da dies Reparaturen sind, die man nachher bei dem fertigen Motorrad kaum, bzw. gar nicht sieht, werden sie seltenst gemacht. Bei meinen Maschinen ist das obligatorisch und einer der ersten Arbeitsgänge bei unbehandelten Tanks.

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